Über die Flörsheimer Fahr habe ich eine Menge Dokumente und Informationen gesammelt und sie in einem eigenen Buch mit dem Namen „Die Flörsheimer Fähre, die Flersheimer Fahr“ bereits vor einiger Zeit auf meine Homepage gestellt. Dort habe ich geschrieben, dass die Fahr das eigentliche Wahrzeichen Flörsheims ist und habe auch beschrieben, warum ich sie dafür halte, eine Zeichnung von Franz Eberwein sollte sie zeigen.

Nun sagt ein Bild mehr als tausend Worte und ein Modell mehr als eine Zeichnung, also habe ich ein Modell einer Ruderfahr anfertigen lassen unter dem Vorbehalt „wie die Flersheimer Ruderfahr ausgesehen haben könnte“ und habe den nachfolgenden Beitrag dazu geschrieben.

Das Modell der Flörsheimer Ruderfähre oder wie die Flersheimer Ruderfahr ausgesehen haben könnte.

Wie kann die historische Flersheimer Ruderfahr ausgesehen haben? Ganz sicher war sie aufgebaut auf einem Floß, das wurde mit Bohlen belegt, mit Geländer und Schranken versehen und schon wurde aus dem Floß die Fahr. Die Maße für das Floß mit 8 Meter Länge und 4 Meter Breite sind ähnlich den heutigen Fähren an Elbe und Saale.

Nach meinen Vorstellungen und Vorgaben baute Joachim Fielitz ein Modell der Fahr im Maßstab 1:10; das Modell ist ohne die Auffahrhilfen 40 Zentimeter breit und 80 Zentimeter lang, die verwendeten Längs- und Querhölzer entsprechen demselben Maßstab.

Ich gehe davon aus, dass das Floß aus 13 Längsstämmen mit einem Durchmesser von je 30 Zentimetern und 8 Querstämmen mit einen Durchmesser von 25 Zentimetern gebaut worden war. Die verwendeten Baumstämme mit 8 und 4 Meter Länge mussten gerade gewachsen sein, sodass die Fichte der bevorzugte Floßbaum gewesen sein wird; die Stämme wurden vor dem Verbauen entrindet.

Die Verbindung und der Halt der Längsstämme untereinander wurde sichergestellt durch die Querstämme, kräftige Eisennägel durch die Querstämme hindurch werden verwendet worden sein. Auf den Querstämmen wurden Bohlen befestigt, die mit 40 mm Dicke stark genug gewesen sind, der Belastung durch Pferde und Fuhrwerke standzuhalten.

Starkes Geländer wird Fahrzeuge und Fahrbenutzer vor einem Sturz in den Main geschützt haben, das sollte auch für beiderseitige Schranken zutreffen.

Vier Ruderer dürften für das Queren des Flusses gereicht haben, wobei die Überfahrt durch den Fahrmeister, den Färger, mit einem Fahrbaum unterstützt werden konnte.

Nun einige Fotos:

Das Modell mit 4 Rudern

  13 Längsstämme, im Modell 30 mm Durchmesser

8 Querstämme, im Modell 25 mm Durchmesser